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Berufsziel Automobilkaufmann*frau

Leidenschaft Auto

Ein Glinicke-Autohaus. ©Glinicke Ein Glinicke-Autohaus. ©Glinicke
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Berufsbilder

Die Ausbildung zu Automobilkaufleuten bietet eine spannende und abwechslungsreiche berufliche Zukunft, die sowohl technisches Interesse als auch kaufmännisches Know-how erfordert. Ein vielseitiger Beruf für alle, die gerne mit Menschen arbeiten und eine Leidenschaft für Autos haben.

 

„Am Anfang schaute ich mich um und konnte den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn selber zu bauen.“ – Enzo Ferrari
 

So weit wie der Gründer von Ferrari muss man heute nicht mehr gehen – im allgemeinen reicht schon der Gang ins nächste Autohaus. Dort lassen sich aber nicht nur Traumwagen finden, sondern auch Traumberufe! Übrigens gar nicht mal so wenig – beispielsweise die Glinicke Automobilgruppe bietet allein sieben verschiedene Ausbildungen an. Einer davon ist Herz und Visitenkarte eines jeden Autohauses: der Automobilkaufmann oder die -kauffrau.
 

Was lerne ich da?
 

Automobilkaufleute haben eine Schlüsselrolle im Autohandel, wobei nicht nur Fachwissen über Autos, sondern auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse gefragt sind – und natürlich gute social skills. Denn der Verkauf von Neuwagen, Gebrauchtwagen und Zubehör erfordert eine kompetente, kenntnisreiche Beratung der Kunden, du musst Finanzierungspläne aufstellen, Angebote und Kaufverträge erstellen und vieles mehr. Welche Stationen dich in der Ausbildung erwarten, erzählt Luna Mühlhausen, Automobilkauffrau-Azubi bei Glinicke

„Als Automobilkauffrau durchlaufe ich viele Abteilungen, d.h. ich kann den ganzen Service durchlaufen, ich bin vorne am Counter, ich bin beim Serviceberater im Verkauf, sowie aber auch mal in der Werkstatt, in der Garantieabteilung, Marketing, Disposition, Vertriebsassistentin… Der Job macht mir sehr viel Spaß, weil kein Tag ist wie der andere!“ Dabei werden die Azubis von Anfang an ernstgenommen und in den Betriebsablauf eingebunden.
 

Beste Karrierechancen
 

Nicht nur die Ausbildung, auch der Beruf selbst ist sehr abwechslungsreich – und bietet beste Karrierechancen! Automobilkaufleute sind Allrounder, die sich auf ihrem Karriereweg in verschiedene Richtungen orientieren und weiterbilden können. Natürlich gibt es die Spezialisierung auf Service und Verkauf – hier bieten zum einen „die Hersteller Schulungen an, mit denen man sich in vielen Bereichen zertifizieren lassen kann: etwa zum zertifizierten Serviceberater oder zum zertifizierten Verkaufsleiter“, berichtet Anika Kretschmar, Personalleiterin der Glinicke Gruppe, im Interview mit dem IfT. „Auch gibt es im Automobilhandel die Möglichkeit, an einer privaten Hochschule – der BFC in Northeim – den Betriebswirt im Kfz-Gewerbe zu absolvieren, was für viele unserer Azubis ein wichtiger Karriereschritt ist.“

Aber auch andere Spezialisierungen sind möglich, etwa im Bereich Fuhrparkmanagement, Marketing oder in Richtung Leitung und Führungsebene. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Weiterbildungen zu verschiedenen Themen, da gibt es zum Beispiel Fachkaufleute, Fachwirte und einiges mehr. Je nach Größe des Unternehmens werden auch betriebsintern Workshops und Seminare angeboten. Bei Glinicke werden auch die „zukünftigen Führungskräfte intern in einem zwölfmonatigen Programm“ ausgebildet, erzählt Anika Kretschmar. „Ich kenne viele Kolleg*innen, die mit der Ausbildung begonnen haben und mittlerweile bei uns im Unternehmen ein Team leiten und Führungsverantwortung tragen.“
 

Die Ausbildung – Zugang und Karriere
 

Die duale Ausbildung zur Automobilkauffrau oder zum Automobilkaufmann dauert in der Regel drei Jahre und findet sowohl im Autohaus als auch in der Berufsschule statt. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben, in der Praxis stellen viele Betriebe jedoch bevorzugt Bewerberinnen mit einem mittleren Bildungsabschluss (Realschule) oder Gymnasiast*inne ein – beide Gruppen sind auch annähernd gleich groß. Gute kommunikative Fähigkeiten, Interesse an Fahrzeugtechnik, kaufmännisches Grundverständnis, Fähigkeiten in Mathe, Deutsch und Englisch, sowie Freude am direkten Kontakt mit Kund*innen sind wichtige Voraussetzungen. Ebenso hilfreich sind Organisationstalent, Zahlenverständnis und eine strukturierte, serviceorientierte Arbeitsweise.

Die Vergütung variiert je nach Region und Unternehmensgröße, liegt aber im ersten Ausbildungsjahr meist zwischen gut 900 und gut 1.100 Euro, in den folgenden Jahren entsprechend höher. Nach der Ausbildung kannst du als Automobilkaufmann oder Automobilkauffrau je nach Betrieb, Tarifbindung und Erfahrung mit einem durchschnittlichen Einkommen von etwa 4.000 Euro brutto rechnen (BerufeNet).

Die Zukunftsperspektiven sind sehr gut: Die Automobilbranche befindet sich im Wandel – Elektromobilität, Digitalisierung, vernetzte Services und neue Mobilitätskonzepte eröffnen zusätzliche Aufgabenbereiche. Automobilkaufleute werden in Autohäusern, Servicecentern, Werkstätten, bei Fahrzeugherstellern, Leasing- und Finanzierungsunternehmen sowie in der Mobilitätsberatung gesucht.
Weiterbildungen wie etwa zum*zur Automobilverkäufer*in (Vertrieb und Verkauf), Geprüften Automobilteilverkaufsberater*in, Fachwirt*in für verschiedene Themenbereich, oder auch Betriebswirt*in (Fachschule) für Kraftfahrzeuge bieten attraktive Karrierewege. Mit Berufserfahrung und entsprechender Qualifikation ist auch der Schritt in Führungspositionen oder die Selbstständigkeit möglich.

Mit dieser vielseitigen und abwechslungsreichen Ausbildung steht deiner Karriere im Automobilhandel also nichts mehr im Wege!


Weitere Informationen:
 

BerufeNet: Automobilkaufmann*kauffrau 


BIBB: Automobilkaufmann*kauffrau

 

Zahlreiche Ausbildungsbetriebe in ganz Deutschland findest du auch in unserer Suchbörse!

Das ganze Interview mit Anika Kretschmar, Personalleiterin bei Glinicke, findest du hier im vocatium magazin.

 

 


(ps) 18.02.2024; bearbeitet 24.11.2025