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Berufsziel Journalist*in

Immer informiert, kritisch und wortgewandt – dein Einstieg in die Medienwelt

Journalistin bei der Arbeit (Symbolbild). Bild von Freepik. Journalistin bei der Arbeit (Symbolbild). Bild von Freepik.
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Content sucht Reichweite

Als Journalist*in recherchierst, schreibst und präsentierst du Inhalte, die informieren, aufklären und Menschen bewegen. Der Beruf verbindet sprachliches Talent mit analytischem Denken und bereitet dich auf vielfältige Aufgaben in der Medienlandschaft vor.

 

(ps) Die journalistische Tätigkeit hat eine lange Geschichte: Schon mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert verbreiteten Menschen Informationen über Texte und Flugblätter. Mit der Entstehung von Zeitungen, Rundfunk und später digitalen Medien entwickelte sich der Beruf der Journalist*innen zu einer zentralen Säule der Informationsgesellschaft. Heute arbeiten sie meist bei Printmedien, im Fernsehen, Radio, sowie bei Onlineplattformen. Journalist*innen tragen dazu bei, Öffentlichkeit zu schaffen, Meinungen zu bilden und Aufklärung zu leisten. Das Berufsbild verlangt sowohl Neugierde als auch die Fähigkeit, komplexe Themen verständlich und spannend zu vermitteln.


Viele Wege – ein Ziel


Wenn das Berufsziel Journalismus feststeht, stellt sich die Frage, wie man das eigentlich am besten werden kann. Denn anders als bei den meisten anderen Berufen gibt es für Journalist*innen nicht den einen Weg in die Berufswelt, sondern verschiedene Optionen. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Berufsbezeichnung „Journalist*in“ nicht geschützt ist – aus gutem Grund: freie Presse und freie Berichterstattung gehören zu den tragenden Säulen einer Demokratie. Jede*r Bürger*in muss das Recht haben zu recherchieren und über Ereignisse zu berichten, ohne dafür Zugangshürden überwinden zu müssen, und so ist der Beruf weder an eine spezifische Ausbildung, noch an eine staatliche Genehmigung oder Zulassung geknüpft. Aber natürlich ist auch der Journalismus eine Tätigkeit, die gelernt sein will – und welche Wege es da gibt, erfährst du jetzt!


Praktika und Volontariate


Der klassische, sozusagen traditionelle Weg in den Journalismus ist das Volontariat. Dies dauert in der Regel zwei Jahre und ähnelt einem langen Berufspraktikum. Du lernst üblicherweise alle Themenressorts des Medienhauses kennen und erlernst die Aufgaben des Berufes während du sie umsetzt.


Für Tageszeitungen, Zeitschriften und Rundfunk gibt es seit 1990 Tarifverträge für Volontär*innen sowie einige Regel, was ein Volontariat umfassen muss: dazu gehören u.a. das Durchlaufen von mindestens drei Ressorts (Lokales, Politik und ein weiteres), die Betreuung durch Ausbildungsredakteur*innen, und Teilnahme an Grundkursen der Presseakademien. Ein Volontariat kann um drei Monate verlängert werden wenn du bspw. noch ein Auslandspraktikum einschieben möchtest. Oder, wenn ein abgeschlossenes Studium vorliegt, kann es auf minimal 15 Monate verkürzt werden.


Obacht! Volontariate gibt es nicht nur im Journalismus – wenn du online nach Volontariaten suchst, musst du darauf achten.


Um festzustellen, ob das was für dich ist und ob du mit den Vibes des Redaktionsteams zurechtkommst, empfiehlt sich dringend ein Praktikum im Vorfeld. Praktika können aber auch hilfreich sein, wenn du dich nicht an ein bestimmtes Medienhaus binden möchtest, sondern als freie*r Autor*in bzw. freie*r Mitarbeiter*in tätig werden willst. Denn längst nicht alle Journalist*innen haben nur einen festen Arbeitgeber. Als freie*r Journalist*in kannst du verschiedenen Medienhäusern deine Beiträge anbieten und wirst dann mal beim einen, mal beim anderen veröffentlicht. Nach einem Praktikum kennt dich die Redaktion und du verbesserst deine Chancen. Freie Mitarbeit ist übrigens auch schon während des Studiums möglich und wird besonders bei kleineren Medienhäusern und lokaler Presse – bei entsprechender Qualität der Beiträge – gerne angenommen. 


Duales Studium


Eine neuere Variante um die Karriere im Journalismus zu starten, ist das duale Studium. Dieses in den letzten Jahren zunehmend beliebte Konzept verbindet Ausbildung und Studium, Theorie und Praxis. Du arbeitest von Anfang an in Redaktionen, bei Medienhäusern oder Online-Plattformen und wendest dein theoretisches Wissen direkt in realen Projekten an. So bekommst du praktische Erfahrung, die über klassische Studiengänge hinausgeht. Allerdings bieten nicht alle dualen Studiengänge in diesem Bereich auch einen Doppelabschluss (für Ausbildung und Studium) an – mitunter ist es auch als Studium mit erweitertem Praxisteil im Betrieb zu verstehen.


Studium


Journalismus als Studiengang wurde in den 1960er Jahren an den ersten Fachhochschulen eingeführt und ist heute bundesweit an vielen Unis und FHs zu finden. Hier gibt es inzwischen eine gewisse Palette an Studiengängen, die aber ähnliche Inhalte bieten: natürlich den Studiengang Journalismus, manchmal auch Journalistik genannt, etwas breiter gefasst ist Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Theoretischer aber ebenfalls viel mit Journalismus befassen sich die Medienwissenschaften, und noch einen anderen Zugang haben die Kommunikationswissenschaften. Einige Studiengänge bieten zudem spezielle Schwerpunkte wie z.B. „Journalismus und Unternehmenskommunikation“.

In allen Journalismus-Studiengängen erlernst du alle relevanten Fähigkeiten in Theorie und Praxis, die ein*e Journalist*in braucht: Recherche, Quellenarbeit, Interviewtechniken, Schreibtechniken, Audio-, Video- und Multimediaproduktion, gestalterische Techniken, sowie rechtliche und ethische Aspekte.


Einige Hochschulen bieten auch einen 2-Fach- oder Kombi-Bachelor an, in dem dann entweder ein Nebenfach zu Journalismus gewählt wird, oder Journalismus das Nebenfach ist. Dies bietet sich besonders dann an, wenn das Berufsziel im Fachjournalismus liegt – also wer später beispielsweise in den Wissenschaftsjournalismus einsteigen möchte, ist mit einem naturwissenschaftlichen Studienfach gut beraten, Sportjournalisten mit einem Studiengang in Sportwissenschaften usw. Gute Synergien ergeben sich auch mit Management- oder Design-Studiengängen.


Alternativ ist es natürlich auch eine Option, dein Wunschfach zu studieren und dann ein Volontariat bei einem Medienhaus zu machen. Wie oben erwähnt, kann die Dauer des Volontariats in diesem Fall verkürzt werden. Auch dieser Weg begünstigt deine Chancen insbesondere im Fachjournalismus und gibt dir zusätzlich auch alternative Berufsoptionen. Wer seine Semesterferien dann noch mit passenden Praktika spickt, ist nach dem Studium bestens auf eine Karriere im Journalismus vorbereitet.

 


Weitere Informationen:


Mit dem Wortstamm „Journalis“ findest du in unserer Suchbörse viele Hochschulen für (duale) Studiengänge wie Journalis-mus bzw. Journalis-tik, sowie spezialisierte Studienfächer wie z.B. Onlinejournalismus oder Modejournalismus.

 

 

 

Quellen:


Bundesagentur für Arbeit / BerufeNet: „Journalist/in“; online: web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/8293

Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union / ver.di: „Volontariat im Journalismus“, Themenseite, 01.07.2025; online: dju.verdi.de/aus-und-weiterbildung/++co++e8d4a1e2-df04-11e2-8244-525400438ccf

 

 

 

06.11.2025