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GWDG: KI für alle Hochschulen

Auf dem Weg zur „KI-Grundversorgung“

Künstliche Intelligenz (Symbolbild). Bild von Freepik. Künstliche Intelligenz (Symbolbild). Bild von Freepik.
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Kann ich KI? Und was kann sie?

An Künstlicher Intelligenz führt kein Weg vorbei. Doch es gibt auch Bedenken: vor allem Datenschutz und Datensicherheit sind ein Thema. Die GWDG hat nun ein Konzept für eine deutschlandweite Grundversorgung vorgelegt.

 

(ps) KI ist heute überall: von der Produktempfehlung beim Onlineshopping über die Bildoptimierung am Smartphone bis zum Spurhalteassistenten im Auto.Auch in der Wirtschaft ist KI längst nicht mehr wegzudenken und findet sich von der Pharmaindustrie übers Finanzwesen bis zur Logistikbranche praktisch überall. Doch KI ist nicht nur in der Wirtschaft und im Alltagsleben der Menschen angekommen – auch in der Wissenschaft sind KI-Anwendungen heute nahezu unverzichtbar.
 

Manche wissenschaftlichen Durchbrüche der letzten Jahre wären ohne KI nur schwer möglich gewesen: etwa das KI-Programm AlphaFold revolutionierte 2020 die Proteinstrukturvorhersage. Aber auch in anderen Bereichen, von Astronomie über Klima- bis hin zu den Neurowissenschaften, leisten KI-Anwendungen sozusagen Schwerstarbeit. Und gerade im wissenschaftlichen Bereich bedarf es offener und transparenter, aber auch sicherer Systeme. Hier hat die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) bereits Pionierarbeit geleistet: die gemeinsame Einrichtung der Uni Göttingen und der Max-Planck-Gesellschaft bietet seit geraumer Zeit den Zugriff auf Hochleistungsrechner und verschiedene KI-Anwendungen. Software und Hardware stehen damit in Deutschland, die Daten müssen nicht in unsicheren Drittstaaten wie den USA verarbeitet werden.
 

Inzwischen gebe es „über 700.000 Nutzende von 400 Institutionen deutschlandweit“, so die GWDG, die von „den unterschiedlichen generativen KI-Diensten“ profitieren. Der nächste Schritt soll nun eine flächendeckende „KI-Grundversorgung für alle deutschen Hochschulen“ sein. Tatsächlich, so die GWDG, sei dies sogar vergleichsweise günstig zu erreichen: bereits mit etwa 4,8 Millionen Euro lasse sich „eine flächendeckende, sichere und leistungsfähige KI-Infrastruktur“ bereitstellen, „um einen fairen und sicheren Zugang zu ermöglichen.“
 

Hierzu soll nun auf einem Zukunftsworkshop am 10. September `25 in Göttingen beraten werden: „Eingeladen sind Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik und Medien, um über die Etablierung einer KI-Grundversorgung und mögliche nächste Schritte zu diskutieren“, wie die GWDG mitteilt.
 

Dabei betont die GWDG, dass die „sichere und allgemein verfügbare Grundversorgung mit KI-Diensten […] eine zentrale Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit des Wissenschafts- und Bildungsstandorts Deutschland“ sei. Diese Grundversorgung umfasse „den elementaren Zugang zu KI-Werkzeugen für den alltäglichen Einsatzgebrauch wie auch den Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten.“ Damit wolle man den bislang „sehr ungleich verteilt[en]“ Zugang zu generativen KI-Technologien verbessern. Und dies sei auch dringend nötig, so die GWDG: „Fachleute warnen bereits vor einem ‚akademischen Winter‘ bei der Sprach-KI, sollten nicht bald konkrete Schritte für eine KI-Infrastruktur in Angriff genommen werden.“

 

Quellen:
 

idw / GWDG: „KI für alle Hochschulen – GWDG legt Finanzierungskonzept für bundesweite Grundversorgung vor“, Dr. Thomas Otto, 23.07.2025; online: idw-online.de/de/news855838

 

 

23.07.2025