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Berufsziel Fachinformatiker*in

Die Welt als Null und Eins

Fachinformatikerin zwischen HTML und CSS (Symboldbild). Bild von Freepik. Fachinformatikerin zwischen HTML und CSS (Symboldbild). Bild von Freepik.
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Berufsbilder

Fachinformatik zählt zu den beliebtesten Ausbildungen Deutschlands. Mit einer Vielzahl verschiedener Spezialisierungen bieten Ausbildung und Beruf für jedes Interesse eine Chance.

 

(ps) Die Ausbildung für Fachinformatiker*innen gehört zu den vielseitigsten Ausbildungen im IT-Bereich und ist, wie die Branche selbst, stets im Wandel. Wer sich für Programmierung, Anwendungsentwicklung und Datenanalyse begeistert, ist hier an der richtigen Adresse. Erst 2020 wurde die Ausbildung grundlegend modernisiert und hat zwei neue Spezialisierungen bekommen. Ausbildung und Beruf bieten damit den neuesten Stand der Technik – und brauchen dich, um ihn aufs nächste Level zu heben.


Heute gibt es vier Fachrichtungen, mit denen du in die Welt der Informatik einsteigen kannst. Jede dieser Fachrichtungen bietet unterschiedliche Karrierewege und Aufgaben – die Entscheidung will also gut überlegt sein.
 

 

Fachinformatiker*in, Fachrichtung –
 

Anwendungsentwicklung


Als Fachinformatiker*in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung tauchst du tief in die Welt des Codes ein. Du entwickelst Softwarelösungen, programmierst Anwendungen nach Kundenwunsch und optimierst bestehende Systeme. Dabei arbeitest du eng mit Auftraggeber*innen, Designer*innen und anderen IT-Teams zusammen, um aus Ideen funktionierende Programme zu machen. Fehleranalysen, Tests und kontinuierliche Verbesserungen gehören ebenso zu deinem Alltag wie das Verständnis für Nutzerbedürfnisse. Wenn du Spaß daran hast, Probleme logisch zu zerlegen und durch kreatives Coding zu lösen, bist du hier genau richtig.

 

Systemintegration


Als Fachinformatiker*in der Fachrichtung Systemintegration sorgst du dafür, dass IT-Infrastrukturen zuverlässig laufen – vom einzelnen Arbeitsplatzrechner bis hin zu komplexen Netzwerklandschaften. Du planst, installierst und konfigurierst Hard- und Softwarekomponenten und stellst sicher, dass alle Systeme reibungslos miteinander kommunizieren. Bei Störungen bist du die erste Ansprechperson: Du analysierst Fehlerquellen, behebst Probleme und erklärst auch weniger technikaffinen Nutzer*innen geduldig die passenden Lösungen. Dein Job verbindet technisches Know-how, Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit, auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.

 

Digitale Vernetzung


Als Fachinformatiker*in der Fachrichtung Digitale Vernetzung arbeitest du am offenen Herzen der Digitalisierung: an den Schnittstellen moderner IT-Infrastrukturen. Du verbindest Geräte, Maschinen und Systeme zu funktionierenden Gesamtnetzwerken und sorgst dafür, dass Daten sicher, schnell und zuverlässig fließen. Dabei arbeitest du sowohl mit Hardware – etwa Routern, Sensoren oder Serverschränken – als auch mit Software, die Überwachung, Steuerung und Analyse ermöglicht. Ob in Industrieanlagen, Krankenhäusern oder Smart Buildings: Überall, wo viele technische Komponenten zusammenwirken müssen, bist du gefragt. Du richtest Netzwerke ein, optimierst bestehende Verbindungen und behebst Störungen, wenn etwas einmal nicht wie geplant läuft. Geduld, technisches Verständnis und die Fähigkeit, komplexe Vorgänge verständlich zu erklären, gehören zu deinem täglichen Werkzeug.

 

Daten- und Prozessanalyse


Als Fachinformatiker*in der Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse arbeitest du an der unsichtbaren Optimierung der digitalen Welt. Deine wichtigsten Fähigkeiten sind hier der analytische Blick, ein Verständnis für Abläufe und Datenflüsse, sowie Kreativität für neue Lösungsansätze. Du sammelst, strukturierst und interpretierst Daten, deckst Schwachstellen in Geschäfts- und Produktionsprozessen auf und entwickelst darauf basierend digitale Lösungen, die Abläufe schneller, sicherer oder effizienter machen. Ob in Logistik, Industrie oder Verwaltung – überall dort, wo Daten entstehen, bist du gefragt, um sinnvolle Erkenntnisse daraus zu gewinnen und Verbesserungen anzustoßen.

 

 

Die Ausbildung – Zugang und Perspektiven


Die Ausbildung zum*zur Fachinformatiker*in dauert in der Regel drei Jahre und findet dual statt – du lernst also gleichzeitig im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben, doch viele Unternehmen bevorzugen Bewerber*innen mit einem mittleren Schulabschluss (Realschule) oder (Fach-)Abitur. Gute Noten in Mathematik, Informatik, Englisch und den naturwissenschaftlichen Fächern können hilfreich sein. Entscheidend sind jedoch vor allem logisches Denken, technisches Interesse, Ausdauer beim Problemlösen und die Bereitschaft, sich immer wieder in neue Technologien einzuarbeiten.
 

Die Ausbildungsvergütung variiert je nach Branche und Betrieb, liegt aber häufig zwischen rund 900 und 1.200 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit verdienen Fachinformatiker*innen im Durchschnitt etwa 4.700 Euro brutto – abhängig von Spezialisierung, Arbeitgeber, Region und Berufserfahrung.
 

Nach dem Abschluss eröffnen sich vielfältige Weiterqualifizierungen: etwa zum*zur IT-Fachwirt*in, Administrator*in, Softwareentwickler*in, Techniker*in, oder durch ein Studium in Bereichen wie Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Data Science. Die IT-Welt entwickelt sich ständig weiter – und mit ihr wachsen auch deine beruflichen Möglichkeiten. Der große Bedarf an guten Informatiker*innen in fast allen Branchen bietet beste Karrierechancen!

 

 

Weitere Informationen:


BIBB: Überblick zur Ausbildung Fachinformatiker*in


BerufeNet: Überblick zur Ausbildung Fachinformatiker*in


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18.11.2025