Die zweijährige duale Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik gibt es erst seit zehn Jahren, und in ihr sind ganze elf Metallberufe aufgegangen. Entsprechend vielseitig sind die Ausbildungsinhalte – der perfekte Beruf für technikbegeisterte Bastler*innen!
(ps) Der Beruf der Fachkräfte für Metalltechnik ist noch jung – und genau das macht ihn so spannend. Erst seit 2013 vereint die Ausbildung gleich elf frühere Metallberufe und verbindet klassisches Metallhandwerk mit moderner Fertigungs-, Montage- und Steuerungstechnik. Die zweijährige Ausbildung ist kompakt, zukunftsorientiert und extrem vielseitig: Von der Automobilindustrie über den Maschinen- und Werkzeugbau bis hin zu spezialisierten Metallbetrieben werden Fachkräfte in nahezu allen Bereichen der Metall- und Elektroindustrie gesucht. Dank digitaler Fertigungsprozesse, CNC-gesteuerter Anlagen und der Möglichkeit, sich in fast alle MEtallberufszweige zu vertiefen, ist die Ausbildung ein idealer Einstieg für technikbegeisterte Menschen, die gern anpacken, präzise arbeiten und sichtbare Ergebnisse schaffen wollen.
Was lerne ich da?
Fachkräfte für Metalltechnik sind Expert*innen für Technikmontage und Teilefertigung aller Art. In der Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik erwirbst du alle grundlegenden Fähigkeiten, die moderne Metallbearbeitung ausmachen. Dazu gehören das Messen, Sägen, Bohren, Feilen, Montieren und Prüfen von Bauteilen, der Umgang mit verschiedenen Werkstoffen sowie das Lesen technischer Zeichnungen. Ein wichtiger Bestandteil ist zudem der Umgang mit IT-gestützten Systemen wie CNC-Programmen und digitalen Fertigungsprozessen.
Je nach persönlichem Interesse wählst du eine von vier Fachrichtungen, die deine Ausbildung prägen und dir ein eigenes berufliches Profil geben.
Fachkraft für Metalltechnik, Fachrichtung –
Konstruktionstechnik
Hier lernst du, Bauteile für Metallkonstruktionen zu fertigen, zu bearbeiten und sicher zu verbinden – etwa für Geländer, Träger, Rahmen oder Maschinengehäuse. Du arbeitest häufig nach technischen Zeichnungen und setzt Montage- und Fügetechniken ein.
Montagetechnik
In dieser Fachrichtung montierst du Bauteile und Baugruppen zu funktionsfähigen Maschinen oder Anlagen. Du prüfst bewegliche Teile, richtest Komponenten aus, führst Funktionskontrollen durch und lernst, wie komplexe Systeme fachgerecht zusammengebaut werden.
Zerspanungstechnik
Hier steht die präzise Fertigung von Metallteilen im Mittelpunkt. Du arbeitest an Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen, richtest Maschinen ein, überwachst Prozesse und stellst passgenaue Bauteile her – oft im Hundertstelmillimeter-Bereich.
Umform- und Drahttechnik
In dieser Fachrichtung formst du Metall durch Walzen, Ziehen, Biegen oder Pressen um und stellst Drähte, Profile oder andere umgeformte Produkte her. Dabei steuerst du Maschinen, überwachst Fertigungsprozesse und sorgst für gleichbleibende Qualität.
Im Berufsalltag arbeitest du je nach Betrieb in Werkstätten, Fertigungshallen oder Montagebereichen. Deine Aufgaben reichen von der Fertigung einzelner Teile über das Zusammenbauen größerer Systeme bis hin zur Prüfung und Dokumentation – ein abwechslungsreicher Mix aus Technik, Präzision und praktischer Arbeit.
Die Ausbildung – Zugang und Karriere
Die duale Ausbildung bietet mit einer Dauer von nur zwei Jahren einen schnellen aber dennoch fachlich fundierten Einstieg in die Metallbranche. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben, viele Betriebe bevorzugen jedoch einen qualifizierten Hauptschulabschluss oder einen mittleren Bildungsabschluss (Realschule). Freude am praktischen Arbeiten, technisches Interesse, räumliches Vorstellungsvermögen und eine sorgfältige Arbeitsweise sind dabei besonders wichtig.
Die Ausbildungsvergütung schwankt je nach Betrieb und Branche (Handwerk, Industrie) zwischen knapp 700 und 1.200 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr dann gut 800 bis etwa 1.300 Euro. Das Durchschnittsgehalt einer angestellten Fachkraft liegt zwischen 3.600 bis etwa 4.000 Euro brutto (BerufeNet).
Ein großer Vorteil: Der Berufsabschluss kann vollständig auf weiterführende drei- oder dreieinhalbjährige Metallberufe angerechnet werden, etwa zum*zur Industriemechaniker*in, Konstruktionsmechaniker*in, Zerspanungsmechaniker*in oder Maschinen- und Anlagenführer*in. Damit verkürzt sich deren Ausbildungszeit deutlich. Darüber hinaus stehen dir Weiterbildungen zum*zur Techniker*in, Meister*in oder später auch ein Studium im technischen Bereich offen.
So bietet die Ausbildung nicht nur einen schnellen Berufseinstieg, sondern auch langfristige Perspektiven in einer der wichtigsten Industrien Deutschlands.
Weitere Informationen
BerufeNet: Steckbrief Fachkraft für Metalltechnik
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Quellen:
DVS Verband: „Fachkraft für Metalltechnik – Ein neuer Ausbildungsberuf mit vielen Möglichkeiten“; online: www.dvs-home.de/fileadmin/Dokumente/Broschueren/Fachkraft_fuer_Metalltechnik.pdf
IHK Osnabrück: „Fachkraft für Metalltechnik“; online: www.ihk.de/osnabrueck/aus-und-weiterbildung/ausbildung/berufe-von-a-bis-z/fachkraft-fuer-metalltechnik-4154352
IHK Nord Westfalen: „Fachkraft für Metalltechnik“; online: www.ihk.de/nordwestfalen/bildung/ausbildung/ausbildungsberufe-a-z/fachkraft-metalltechnik-3593666
17.11.2023; bearbeitet 25.11.2025