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Berufsziel Mechatroniker*in

Mechanik, Elektronik und Informatik

Mechatronikerin nimmt Produktionsanlage in Betrieb (Symbolbild). ©KamranAydinov via Freepik. Mechatronikerin nimmt Produktionsanlage in Betrieb (Symbolbild). ©KamranAydinov via Freepik.
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Berufsbilder

Mechatroniker*innen bilden das Rückgrat der Industrie: In beinahe jeder Branche werden sie gebraucht. Damit bietet die Ausbildung vielfältige Einsatzorte, bei denen für jedes Interesse etwas dabei ist. Auch die Möglichkeiten zur Weiterbildung bis hin zum Studium sind sehr gut – und Fachkräfte werden dringend benötigt.

 

(ps) Wer „Mechatroniker“ hört, denkt meistens gleich ans Auto – Kfz-Mechatronik ist die bekannteste Spezialisierung dieser Ausbildung. Doch es gibt noch so viel mehr zu entdecken: Die Mechatronik-Ausbildung bietet ein breites Spektrum unterschiedlichster Möglichkeiten, nicht nur über mögliche Spezialisierungen, sondern auch durch die unterschiedlichsten Betriebe, bei denen sie Einsatz finden. Vom Nahrungsmittel-Hersteller anona über den Drogeristen Rossmann bis hin zum Medizintechniker Dräger – schon ein Blick in unsere vocatium-Suchbörse zeigt, dass Mechatroniker*innen nahezu überall ausgebildet und gesucht werden – auch in vielleicht unerwarteten Branchen.
 

Die Ausbildung selbst ist noch vergleichsweise neu: Erst 1998 wurde sie ins Leben gerufen und wird seither stetig an die Entwicklungen der Digitalisierung angepasst – eine Ausbildung am Puls der Zeit. Mechatroniker*innen arbeiten, wie der Name schon andeutet, an Mechanik und Elektronik, und immer wichtiger wird auch die Rolle der Informatik. Weil in der digitalisierten Industrie elektronische Anlagen praktisch überall zu finden sind, können sich angehende Azubis schon mit der Wahl des Ausbildungsbetriebs nach ihren eigenen Interessen richten. Ist für Dich Wasser- und Heizkraftwerkstechnik faszinierend? Oder lieber Medizintechnik? Vielleicht Roboter? Das alles ist möglich, und noch viel mehr!

 

Was lerne ich da?

 

In der Ausbildung zum*zur Mechatroniker*in lernst du, wie mechanische, elektrische und digitale Komponenten zu einem funktionierenden Gesamtsystem werden. Auf der praktischen Seite gehören dazu das Montieren, Installieren, Warten und Reparieren von Maschinen, Anlagen und technischen Systemen – vom einfachen Bauteil bis zur komplexen Industrieautomation. Du lernst, Schaltpläne zu lesen, elektrische Anlagen zu verdrahten, Sensoren und Aktoren einzubauen, Fehler zu analysieren und Systeme fachgerecht in Betrieb zu nehmen. Außerdem arbeitest du mit moderner Mess- und Prüftechnik, programmierst Steuerungen, nimmst Roboter oder automatisierte Anlagen in Betrieb und sorgst dafür, dass Prozesse zuverlässig und sicher ablaufen.
 

Auf der theoretischen Seite spielen Elektrotechnik, Mechanik, Pneumatik, Hydraulik, Informatik und Steuerungstechnik eine große Rolle – du erhältst also das vollständige Grundlagenwissen, das moderne Hightech-Anlagen erst möglich macht. Gerade Informatik nimmt in der Ausbildung einen wichtigen Platz ein und wird auch in der Zukunft von großer Bedeutung sein.
 

Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt durch die Betriebswahl – bspw. als Mechatroniker*in in der Luft- und Raumfahrt –, existieren auch benachbarte Ausbildungen mit Mechatronik: So gibt es neben den generalistischen Mechatroniker*innen und den diversen Kfz-Mechatronik-Spezialisierungen auch noch Mechtroniker*innen für Kältetechnik, Zweiradmechatroniker*innen, Land- und Baumaschinenmechatroniker*innen, sowie Rolladen- und Sonnenschutzmechatroniker*innen.
 

Die Ausbildung – Zugang und Karriere

 

Die duale Ausbildung dauert in der Regel dreieinhalb Jahre und findet im Betrieb sowie in der Berufsschule statt. Die überwiegende Mehrheit der Azubis hat einen mittleren Bildungsabschluss (Realschule) oder die Hochschulreife. Ein gutes Verständnis für Mathematik, Physik und Technik sowie Informatik sind von Vorteil. Du solltest sorgfältig arbeiten können, handwerkliches Geschick mitbringen und Freude daran haben, Probleme systematisch zu lösen.

Die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr liegt oft bereits deutlich über 1.000 Euro, mit steigenden Beträgen in den Folgejahren. Nach der Ausbildung können Mechatroniker*innen – je nach Betrieb, Branche und Region – mit einem durchschnittlichen Einkommen von etwa 3.900 Euro brutto rechnen (BerufeNet).

Die Karrierechancen sind vielfältig: Mechatroniker*innen werden in nahezu allen technischen Branchen dauerhaft gebraucht – klassischerweise im Maschinenbau, in der Automatisierung, Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik, Energiebranche, Medizintechnik oder Logistik, aber wie gesehen auch in vielen anderen Branchen.

Weiterbildungen wie Industriemeister*in, staatlich geprüfte*r Techniker*in, Technische*r Betriebswirt*in oder Spezialisierungen in Robotik, Automatisierung oder digitaler Fertigung eröffnen vielfältige Karrierewege. Mit dem Meisterbrief kannst du dich außerdem selbstständig machen. Wer sich akademisch weiterqualifizieren möchte, kann Studiengänge wie Mechatronik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Robotik oder Wirtschaftsingenieurwesen anschließen.

 

Weitere Informationen

 

BerufeNet: Mechatroniker*in 

BIBB: Mechatroniker*in
 

Viele Ausbildungsbetriebe und Praktikumsplätze findest Du in unserer Suchbörse!
 

 

 

22.04.2022; berarbeitet 09.12.2025