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Berufsziel Mediengestalter*in – Digital und Print

Gutes Design macht Eindruck

Mediendesignerin bei der Arbeit (Symbolbild). Bild von Freepik. Mediendesignerin bei der Arbeit (Symbolbild). Bild von Freepik.
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Content sucht Reichweite

Kaum ein Beruf spiegelt den Wandel der Medienwelt so stark wider wie die Mediengestaltung. Zwischen Design, Technik und Kommunikation entsteht hier, was Menschen täglich sehen, lesen und erleben.

 

(ps) Der Beruf „Mediengestalter*in – Digital und Print“ ist ein Kind des Medienwandels – entstanden aus der Verbindung traditioneller Drucktechnik und moderner digitaler Gestaltung. Seine Wurzeln reichen zurück in die Zeit, als Schriftsetzer, Reprographen und Druckvorlagenhersteller noch eigenständige Berufe waren. Mit dem Siegeszug des Computers und der digitalen Drucktechnik wurde Mitte der 1990er-Jahre eine neue Ausbildung notwendig. 1998 trat schließlich die erste Ausbildungsordnung zum*zur „Mediengestalter*in – Digital und Print“ in Kraft. Sie vereinte handwerkliche Präzision mit gestalterischer Kreativität und legte den Grundstein für ein Berufsbild, das bis heute im ständigen Wandel ist.


Und bis heute bleibt die Ausbildung am Puls der Zeit: Die jüngste Modernisierung der Ausbildungsordnung wurde erst 2023 umgesetzt und der Lehrplan vor allem im Bereich der digitalen Inhalte erweitert. Wo früher vor allem Broschüren, Kataloge und Plakate entstanden, stehen heute auch Websites, Social Media, interaktive Präsentationen und mobile Anwendungen im Fokus. Der Beruf ist zum Schnittpunkt zwischen Gestaltung, Technik und Marketing geworden, und die Themen in Ausbildung und Beruf sind entsprechend breit gefächert.


Schon in der Ausbildung lernen angehende Mediengestalter*innen, wie man Medienprojekte plant, gestaltet und technisch umsetzt. Du konzipierst Layouts, bearbeitest Texte, Fotos und Grafiken und bereitest Daten für Druck oder digitale Veröffentlichung vor. Auch die Entwicklung und Gestaltung von Webdesigns, Animationen oder 3D-Visualisierungen gehören dazu. Programme wie InDesign, Photoshop, Illustrator oder Premiere gehören zum täglichen Werkzeug. Die vielfältigen Aufgaben im Bereich der Mediengestaltung zeigen sich auch in den vier möglichen Spezialisierungen, die im dritten Ausbildungsjahr gewählt werden können: Designkonzeption, Digitalmedien, Printmedien, und Projektmanagement.


Vier Spezialisierungen
 


Designkonzeption


Mit der Spezialisierung „Designkonzeption“ entscheidest du dich für den gestalterisch-kreativen Zweig der Ausbildung. Hier geht es um die Entwicklung und Ausarbeitung von visuellen Konzepten, die Marken, Produkte oder Dienstleistungen erlebbar machen. Du lernst, Ideen gezielt zu entwickeln, Entwürfe zu präsentieren und gestalterische Entscheidungen zu begründen. Im Mittelpunkt steht dabei das Zusammenspiel von Form, Farbe, Typografie und Bildsprache. Neben klassischem Grafikdesign werden auch moderne Ansätze wie Corporate Design, Kampagnenentwicklung und crossmediale Gestaltung vermittelt. So wirst du befähigt, kreative Konzepte nicht nur zu entwerfen, sondern sie auch strategisch und medienübergreifend umzusetzen.


Digitalmedien
 

In der Spezialisierung „Digitalmedien“ steht die Gestaltung und Umsetzung digitaler Kommunikationsmittel im Vordergrund. Du arbeitest an Websites, Social-Media-Kampagnen, Animationen oder interaktiven Anwendungen und lernst, wie digitale Inhalte nutzerfreundlich und technisch einwandfrei gestaltet werden. Themen wie Usability, Responsive Design und Content-Strategie spielen hier eine wichtige Rolle. Dabei verbindest du kreatives Design mit technischem Know-how und entwickelst Projekte, die auf allen digitalen Plattformen überzeugen.


Printmedien
 

Wenn du dich für „Printmedien“ entscheidest, beschäftigst du dich mit der Gestaltung, Produktion und Veredelung von Druckerzeugnissen. Von Magazinen und Broschüren über Plakate bis hin zu Verpackungen lernst du den gesamten Prozess kennen – von der Idee über die Reinzeichnung bis zur Druckabnahme. Du erfährst, wie man Layouts optimal aufbereitet, Papierarten auswählt und Drucktechniken gezielt einsetzt, um ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen.


Projektmanagement
 

Die Spezialisierung „Projektmanagement“ richtet sich an alle, die Organisationstalent mitbringen und den Überblick über kreative Prozesse behalten wollen. Du lernst, Projekte von der Planung bis zur Umsetzung zu steuern, Budgets zu kalkulieren, Zeitpläne zu erstellen und Teams zu koordinieren. Kommunikation mit Kund:innen und Kolleg:innen spielt dabei eine zentrale Rolle. Neben betriebswirtschaftlichem Wissen wird auch vermittelt, wie man agile Methoden im Agenturalltag einsetzt, um Projekte effizient und erfolgreich zu realisieren.


Die Ausbildung – Zugang und Rahmen


Die Ausbildung zum*zur „Mediengestalter*in – Digital und Print“ dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt dual – also parallel in Betrieb und Berufsschule. Einen bestimmten Schulabschluss schreibt die Ausbildungsordnung nicht vor, doch die meisten Betriebe bevorzugen mindestens einen mittleren Abschluss (Realschule). Gute Noten in Kunst, Deutsch, Mathematik und Informatik können den Einstieg erleichtern. Noch wichtiger sind aber Kreativität, ein gutes Auge für Gestaltung, technisches Verständnis und die Bereitschaft, sich mit neuen Programmen und Trends auseinanderzusetzen.


Die Ausbildungsvergütung schwankt je nach Branche des Ausbildungsbetriebs und beginnt im ersten Ausbildungsjahr zwischen gut 800 und gut 1.100 Euro. Laut Bundesagentur für Arbeit liegt das Durchschnittsgehalt im Beruf für eine angestellte Fachkraft bei knapp 3.300 Euro brutto.


Nach erfolgreichem Abschluss stehen auch vielfältige Weiterbildungswege offen – etwa zum*zur Medienfachwirt*in, Techniker*in, Webdesigner*in oder durch ein Studium im Bereich des Kommunikations-, Grafik- oder Mediendesigns.

 

Weitere Informationen:


Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB): Mediengestalter*in – Digital und Print


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23.10.2025