Maler*innen und Lackierer*innen bringen Farbe, Schutz und Gestaltung in unsere Wohn- und Arbeitswelt – sichtbar, vielseitig und handwerklich präzise. Wer gern kreativ arbeitet und gleichzeitig echte Ergebnisse schaffen möchte, findet hier einen Beruf mit Zukunft und vielen Spezialisierungsmöglichkeiten.
(ps) Der Beruf der Maler*innen und Lackierer*innen gehört zu den zentralen Handwerksberufen im Bau- und Sanierungsbereich und ist im Alltag vieler Menschen präsenter, als man denkt. Ob Wohnungen renoviert, Fassaden geschützt, Gebäude energetisch modernisiert oder Innenräume professionell gestaltet werden – Maler*innen und Lackierer*innen sorgen dafür, dass Oberflächen nicht nur gut aussehen, sondern auch funktional und dauerhaft gestaltet sind. Durch moderne Materialien, neue Techniken und steigende Anforderungen, etwa an Energieeffizienz, ist das Tätigkeitsfeld heute breiter und technisch anspruchsvoller als früher – ein Handwerk, das mit der Zeit geht und auch im Alltag immer neue Herausforderungen bietet.
Was lerne ich da?
In der Ausbildung zum*zur Maler*in und Lackierer*in lernst du alles, was gelungene Oberflächen und professionelle Gestaltung ausmacht. Auf der praktischen Seite gehören dazu das Vorbereiten von Untergründen, das Auftragen von Farben, Putzen, Lasuren und Lacken sowie das Gestalten und Veredeln von Wänden, Decken, Böden und Fassaden. Als Lackierer*in bist du meist mit Sprühkopf unterwegs und veredelst bspw. Werkstücke wie Möbel oder Türen. Du arbeitest mit modernen Maschinen und Werkzeugen, lernst verschiedene Beschichtungs- und Spachteltechniken kennen und erfährst, wie man Bauteile schützt, gestaltet und langlebig erhält. Auf der theoretischen Seite spielen Themen wie Farbwirkung und -gestaltung, Design, Materialkunde, Umweltschutz und Wärmedämmung eine große Rolle.
Je nach Interesse kannst du dich im Laufe der Ausbildung für eine von fünf Fachrichtungen entscheiden.
Maler*in und Lackierer*in, Fachrichtung –
Gestaltung und Instandhaltung
Du gestaltest oder renovierst Innenräume und Fassaden, setzt Farbkombinationen gezielt ein und sorgst dafür, dass Oberflächen geschützt und instandgehalten werden. Dabei verwendest du unterschiedliche Techniken und Materialien, um sowohl ästhetisch ansprechende als auch langlebige Ergebnisse zu erzielen. Du arbeitest kreativ oder nach Vorlage und oft im direkten Austausch mit den Kund*innen.
Kirchenmalerei und Denkmalpflege
In dieser Fachrichtung restaurierst und erhältst du historische Oberflächen und Wandmalereien, aber auch Stuckarbeiten oder Mobiliar. Du arbeitest mit traditionellen Techniken, natürlichen Materialien und viel Feingefühl für historische Substanz. Diese Fachrichtung erfordert ein ausgeprägtes künstlerisches Gespür, einen Sinn für Ästhetik – und birgt eine große Verantwortung: unter deinen Fingen werden jahrhundertealte Kunstwerke liegen, die du für kommende Generationen sichern und erhalten wirst.
Ausbautechnik und Oberflächengestaltung
Mit der Fachrichtung Ausbautechnik und Oberflächengestaltung übernimmst du neben klassischen Malerarbeiten auch anspruchsvolle Aufgaben im Trockenbau, etwa die Installation von Wand- und Deckenelementen, Dämmung und Brandschutz, aber auch Bodenverlegung. Du gestaltest Innenräume funktional und optisch hochwertig – vom Neubau bis zur Modernisierung.
Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik
Du spezialisierst dich auf Wärmedämmverbundsysteme und Fassadensanierung und sorgst dafür, dass Gebäude energieeffizient, langlebig und optisch ansprechend sind. Deine Arbeit trägt aktiv zu Klimaschutz und nachhaltigem Bauen bei. Zusätzlich lernst du unterschiedliche Dämmaterialien und ihre Einsatzbereiche kennen, führst energetische Maßnahmen fachgerecht aus und kombinierst Schutzfunktionen mit einer ansprechenden Fassaden- und Raumgestaltung. Damit leistest du einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung des Gebäudebestands und zur Reduzierung von Energieverbrauch.
Bauten- und Korrosionsschutz
In dieser Fachrichtung schützt du Stahl-, Beton- und Industriebauten vor Witterung, Chemikalien, Abnutzung und Korrosion. Du arbeitest mit speziellen Beschichtungen, Mess- und Prüftechniken und sicherst die Funktionsfähigkeit komplexer Bauwerke. Darüber hinaus führst du Untergrundprüfungen durch, wendest Strahl- und Reinigungstechniken an und dokumentierst deine Arbeit präzise – denn bei Brücken, Tanks, Hallenkonstruktionen oder Leitungsanlagen entscheidet fachgerechter Korrosionsschutz über Sicherheit und Lebensdauer.
Die Ausbildung – Zugang und Karriere
Die duale Ausbildung dauert für alle Fachbereiche drei Jahre und findet im Handwerksbetrieb sowie in der Berufsschule statt. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben, viele Betriebe bevorzugen aber Bewerber*innen mit Haupt- oder Realschulabschluss (mittlerer Schulabschluss). Wichtige Voraussetzungen sind handwerkliches Geschick, Farbgefühl, Sorgfalt, Teamfähigkeit und die Bereitschaft, auch bei mitunter anstrengenden Bedingungen körperlich zu arbeiten.
Die Ausbildungsvergütung liegt meist um die 850 Euro im ersten Ausbildungsjahr, in den folgenden Jahren entsprechend höher. Nach der Ausbildung können Maler*innen und Lackierer*innen je nach Betrieb, Spezialisierung und Erfahrung mit einem durchschnittlichen Einkommen von um die 3.200 Euro brutto rechnen (BerufeNet).
Die Perspektiven im Maler- und Lackiererhandwerk sind ausgesprochen attraktiv, denn qualifizierte Profis werden in vielen Bereichen dauerhaft gebraucht. Ob im Wohnungsbau, bei Modernisierung und energetischer Sanierung, in industriellen Betrieben, im Denkmalschutz oder in spezialisierten Großunternehmen – gut ausgebildete Fachkräfte finden nahezu überall Einsatzmöglichkeiten.
Weiterbildungen wie zum*zur Malermeister*in, Farb- und Lacktechniker*in, Gestalter*in im Handwerk oder Bauten- und Korrosionsschutztechniker*in bieten vielfältige Entwicklungschancen. Zu praktisch allen wichtigen Arbeitsfeldern werden Anpassungsweiterbildungen (Fortbildungen) angeboten. Mit dem Meisterbrief kannst du dich außerdem selbstständig machen und einen eigenen Betrieb führen. Wer sich akademisch weiterqualifizieren möchte, hat zudem Zugang zu Studiengängen wie Innenarchitektur, Bauingenieurwesen oder Restaurierung, um sein fachliches Wissen auf ein neues Niveau zu heben.
Weitere Informationen
Das Handwerk: Ausbildung Maler*in und Lackierer*in
BerufeNet: Maler*in und Lackierer*in, Fachrichtung –
Kirchenmalerei und Denkmalpflege
Ausbautechnik und Oberflächengestaltung
Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik
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26.11.2025