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Kfz-Mechatroniker*in – System- und Hochvolttechnik

Dein Einstieg in die Technikwelt der E-Mobilität

Kfz-Mechatronikerin (Symbolbild). ©peoplecreations via Freepik. Kfz-Mechatronikerin (Symbolbild). ©peoplecreations via Freepik.
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Berufsbilder

Die Elektromobilität ist angekommen: Über eine Million reine E-Autos sind auf Deutschlands Straßen schon unterwegs – und Fachleute gehen derzeit von einem exponentiellen Wachstum aus. Händeringend gesucht: Fachkräfte!

 

(ps) Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Mittelfristig ist zwar noch Konkurrenz durch Verbrenner zu erwarten, und jedenfalls in der politischen Debatte existieren auch e-Fuels. Doch der Batterieforschung sind in den letzten Jahren wichtige Durchbrüche gelungen: Umweltfreundliche sogenannte Salzbatterien auf Natriumbasis, die keine teuren seltenen Erden mehr benötigen, werden heute schon in den ersten Autos verbaut. Damit lässt sich die Rohstoffproblematik der klassischen Batterien lösen – und zugleich einer der Hauptkritikpunkte an der heutigen E-Mobilität erledigen. Darüber hinaus sind sie deutlich günstiger und haben eine längere Leistung. Die Serienproduktion läuft derzeit an, in China wird die Salzbatterie schon seit einigen Jahren verbaut.
 

Automechaniker*in 3.0

 

Das dieser Markt einen großen Bedarf an Fachkräften hat, versteht sich fast von selbst. Immer größer wird dabei die Nachfrage nach Mechatroniker*innen im Fachbereich System- und Hochvolttechnik. Grundsätzlich arbeiten diese auch an konventionellen Autos - angesichts der vielen Elektronik auch kein Wunder. Aber im Kern „bist du“, wie die Mercedes-Benz-Gruppe schreibt, mit diesem Beruf „in der Welt der alternativen Antriebstechnologien zu Hause.“ Ausbildungsthemen sind entsprechend die elektrischen Antriebssysteme, Batterietechnologie und Arbeit an den Hochvoltspeichern, allgemein Fahrzeugelektrik und -elektronik, aber auch Fahrzeug-IT und Software.
 

Was lerne ich da?

 

In der Ausbildung zum*zur Kfz-Mechatroniker*in für System- und Hochvolttechnik lernst du, wie moderne Fahrzeuge – von Verbrennern über Hybridmodelle bis zu vollelektrischen Autos – technisch funktionieren und sicher betrieben werden. Auf der praktischen Seite beschäftigst du dich mit der Diagnose, Wartung und Reparatur hochmoderner Fahrzeugsysteme: Motormanagement, Assistenzsysteme, Sensorik, Batterietechnik und komplexe Hochvoltkomponenten. Du lernst, elektrische Antriebe zu prüfen, Hochvoltbatterien sicher zu handhaben, Störungen zu analysieren und Fahrzeuge nach Reparaturen wieder fachgerecht in Betrieb zu nehmen. Außerdem arbeitest du mit Diagnosesoftware, Messgeräten, computergestützten Prüfsystemen und modernen Werkstatttechniken, die in der Elektromobilität unverzichtbar sind.
 

Auf der theoretischen Seite stehen Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Informatik, Hochvoltsicherheit, Energiesysteme und Regelungstechnik im Fokus – also alles, was die Mobilität der Zukunft bestimmt.

 

Die Ausbildung – Zugang und Karriere

 

Mechatroniker*innen im Fachbereich System- und Hochvolttechnik absolvieren im Regelfall eine 3,5-jährige duale Ausbildung, die keinen bestimmten Schulabschluss vorschreibt. Technisches und mathematisches Verständnis, Interesse an Elektronik, Teamfähigkeit, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind besonders wichtig – vor allem, wenn du an Hochvoltsystemen arbeitest.
 

Die Ausbildungsvergütung liegt – je nach Betrieb – häufig zwischen gut 900 bis 1.300 Euro im ersten Lehrjahr und steigt in den folgenden Jahren an. Nach der Ausbildung können Kfz-Mechatroniker*innen mit Schwerpunkt Hochvolttechnik mit einem durchschnittlichen Einkommen von etwa 3.500 Euro brutto rechnen (BerufeNet).
 

Die Perspektiven sind vielfältig: Durch den starken Ausbau der Elektromobilität, komplexere Fahrzeugsysteme und digitale Assistenztechnik werden spezialisierte Fachkräfte dauerhaft gesucht. Du kannst bspw. in Markenwerkstätten, freien Betrieben, Prüforganisationen, im Pannendienst, in der Fahrzeugentwicklung oder in Betrieben der Elektromobilität arbeiten. Aber auch andere Arbeitgeber wie Regionalverkehrsbetriebe, Stadtwerke oder Kommunen suchen diese Fachkräfte und bilden sie aus. 
 

Weiterbildungen wie Kfz-Technikermeister*in, staatlich geprüfter Techniker*in, Diagnosetechniker*in oder Spezialisierungen im Hochvoltbereich bieten attraktive Karrierewege. Mit dem Meisterbrief kannst du dich zudem selbstständig machen. Wer sich akademisch weiterqualifizieren möchte, kann Studiengänge wie bspw. Fahrzeugtechnik, Elektromobilität oder Mechatronik anschließen.

 

Weitere Informationen

 

Allgemeine Informationen hat die Bundesagentur für Arbeit im Berufe-Net zusammengestellt.

Viele Ausbildungsbetriebe und Praktikumsplätze findest Du in unserer Suchbörse.

 


Quellen:

 

DLF: Sind E-Autos wirklich die Zukunft?: https://www.deutschlandfunk.de/zukunft-elektromobilitaet-102.html 

E-Fahrer (Chip.de): Viermal so viel Energie: Billige Salzbatterie könnte Lithium-Akkus ablösen: https://efahrer.chip.de/news/viermal-so-viel-energie-billige-salzbatterie-koennte-lithium-akkus-abloesen_1010679 

Future-Zone: Natrium-Ionen-Batterien können Elektroautos billiger machen: https://futurezone.at/science/natrium-ionen-akku-batterie-elektromobilitaet-e-autos-lithium-ionen-akku-catl-jac/402375846 

Mercedes-Benz-Gruppe: Ausbildung Kfz-Mechatroniker*in System- und Hochvolttechnik: https://group.mercedes-benz.com/karriere/schueler/ausbildung/technische-berufsausbildung/kfz-mechatroniker-system-und-hochvolttechnik.html (Zitatquelle; am 18.12.2023 nicht mehr abrufbar. Für die Ausbildung bei Mercedes-Benz findest Du in unserer Suchbörse viele Standorte.)

Spiegel Online: Erster Hersteller baut Natrium-Billigbatterie in Elektroauto ein: https://www.spiegel.de/auto/china-erster-autohersteller-baut-natrium-ionen-akku-in-e-testauto-ein-a-83732203-ff74-4beb-a32b-a69199ef69e3 

Virta International GmbH: Der Trend und die Prognose für Elektomobilität im Jahr 2023: https://www.virta.global/de/aktuelle-trends-und-prognosen-fur-die-elektromobilitat-in-deutschland

 

 

 

29.03.2023, bearbeitet 18.12.2023, 09.12.2025