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Berufsziel Industriemechaniker*in

Stark in Technik – fit für die Zukunft

Industriemechaniker (Symbolbild). ©aleksandarlittlewolf via Freepik. Industriemechaniker (Symbolbild). ©aleksandarlittlewolf via Freepik.
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Berufsbilder

Ohne dich läuft in der Industrie gar nichts – als Industriemechaniker*in baust, wartest und reparierst du Maschinen und Produktionsanlagen in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft. Du bist ein Allrounder, der überall gebraucht wird. Nicht umsonst finden sich Industriemechaniker*innen seit Jahren in den Top 10 der beliebtesten Ausbildungen Deutschlands wieder.

 

(ps) Das Industrieland Deutschland produziert einen großen Teil seines Wohlstandes in Industriebetrieben. Der Beruf der Industriemechaniker*innen hat sich dabei in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt: von überwiegend handwerklich-technischen Tätigkeiten hin zu einem vielseitigen Hightech-Beruf, der fundiertes Wissen in Mechanik, Pneumatik, Hydraulik, Fertigungstechnik, Montage, Qualitätssicherung und digitaler Produktionssteuerung vereint. Angetrieben von moderner Automatisierung, computergestützten Fertigungssystemen, vernetzten Maschinen (Industrie 4.0) und steigenden Anforderungen an Effizienz und Prozeßsicherheit ist die Arbeit in der Industrie heute anspruchsvoller und verantwortungsvoller denn je.

 

Im Herzen der Industrie

 

So sieht es auch Azubi Max: „Egal, ob’s um die Verarbeitung von Milch und Käse geht, neue Automodelle oder Spülmaschinen: In ganz vielen verschiedenen Industriezweigen übernehmen Maschinen Produktionsschritte“, erzählt er dem Blog der Ausbildungswochen Bayern. „In all diesen Branchen und Bereichen werden Industriemechaniker gebraucht.“ Denn das Herzstück jeder Produktion sind die Maschinen, für die Industriemechaniker*innen Bauteile herstellen, bearbeiten und steuern. Das ist auch Youssefs Traum: „Ich habe diesen Beruf ausgewählt, weil mir die Mechanik viel Spaß macht. Große Maschinen herzustellen oder zu steuern – das ist mein Wunsch, seit ich ein Kind war. Jetzt will ich diesen Traum verwirklichen.“

 

Was lerne ich da?

 

In der Ausbildung zum*zur Industriemechaniker*in lernst du alle Aufgaben kennen, die eine moderne industrielle Produktion ausmachen. Dazu gehören allgemein die Herstellung, Montage und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen, das Lesen und Umsetzen technischer Zeichnungen sowie der sichere Umgang mit Werkzeugen, Messmitteln und Fertigungstechniken.
 

Du arbeitest mit konventionellen und CNC-gesteuerten Maschinen, setzt Bauteile präzise zusammen, misst, prüfst und dokumentierst Ergebnisse und stellst sicher, dass Anlagen exakt funktionieren. Auch Themen wie Werkstoffkunde, Schweiß- und Fügetechnik, Pneumatik, Hydraulik und Grundlagen der Elektrotechnik gehören zur Ausbildung.
 

Ein immer wichtiger werdender Teil der Ausbildung ist der Bereich Digitalisierung und Automatisierung: Du lernst, wie Produktionssysteme vernetzt sind, wie Sensorik und Steuerungstechnik zusammenspielen, wie Störungen analysiert werden und wie man Anlagen im laufenden Betrieb optimiert.
 

Im Berufsalltag bist du technische*r Allrounder*in: Du sorgst dafür, dass Maschinen zuverlässig arbeiten, analysierst Fehlerquellen, produzierst oder reparierst Bauteile, organisierst Reparaturabläufe, prüfst die Qualität von Werkstücken und unterstützt bei der Einführung neuer Technologien. Dein Arbeitsplatz kann in Produktionshallen, Werkstätten, Instandhaltungsabteilungen oder im Service liegen – je nach Branche etwa im Maschinenbau, der Automobilindustrie, Energie- und Umwelttechnik, der Lebensmittelindustrie oder der Luft- und Raumfahrt.
 

Industriemechaniker*innen spezialisieren sich während ihrer Ausbildung üblicherweise auf eines von vier Einsatzgebieten: Instandhaltung, Produktionstechnik, Feingerätebau oder Maschinen- und Anlagenbau. Hier kannst du dich ganz nach deinen Interessen richten – für Deine Traumkarriere in der Welt der Maschinen. Dabei ist die Wahl des Ausbildungsbetriebes mit seinem Fachbereich entscheidend – und mehrere Praktika im Vorfeld sind sinnvoll. Das hilft nicht nur, um herauszufinden, ob der gewählte Teilbereich der Industriemechanik deinen Vorstellungen entspricht, sondern bietet auch die Möglichkeit, in den Betrieb und das Betriebsklima hineinzuschnuppern – denn auch das muss ja passen.  

 

Die Ausbildung – Zugang und Karriere

 

Die duale Ausbildung dauert in der Regel dreieinhalb Jahre und findet im Ausbildungsbetrieb sowie in der Berufsschule statt. Gute Noten in Mathematik, Physik und Technik, handwerkliches Geschick, sorgfältiges Arbeiten sowie Interesse an Maschinen und technischen Zusammenhängen sind wichtige Voraussetzungen. Teamarbeit, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, auch körperlich zu arbeiten, sind ebenfalls hilfreich.
 

Die Ausbildungsvergütung variiert je nach Branche und Tarif: im Metallhandwerk liegt sie im ersten Ausbildungsjahr im Mittel bei knapp 1.000 Euro, in der Metall- und Elektroindustrie beginnt sie bei etwa 1.200 Euro. Auch das Einkommen als angestellte Fachkraft variiert je nach Branche, Tarif und Region. Laut Bundesagentur für Arbeit liegt das Durchschnittseinkommen bei etwa 4.400 Euro brutto.
 

Die Karrieremöglichkeiten sind vielfältig: Industrieunternehmen in ganz Deutschland suchen gut ausgebildete Fachkräfte. Für Industriemechaniker*innen gibt es zudem überdurchschnittlich viele Weiterbildungsmöglichkeiten: als Techniker*innen, etwa für Betriebstechnik, Fertigungstechnik oder auch Produktionsorganisation über CAD, CNC oder SPS-Programmierung bis hin zum*zur „Spezialist*in für Industrie 4.0“. Daneben gibt es natürlich den Meister, sowie einschlägige Studienfächer. Mit entsprechender Berufserfahrung sind auch Führungspositionen, Projektverantwortung oder die Spezialisierung auf hochautomatisierte Anlagen möglich. Zudem bietet der Beruf ein ausgezeichnetes Fundament für weiterführende Qualifikationen, etwa für Studiengänge wie Maschinenbau, Produktionstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen oder Mechatronik. 

 

Weiterführende Informationen

 

BerufeNet: Industriemechaniker*in 

BIBB: Industriemechaniker*in

 

Viele Ausbildungsbetriebe und Praktikumsplätze findest Du in unserer Suchbörse.

 



Quellen:

 

Ausbildungswochen Bayern: „Spaß an der Mechanik “; online: https://www.ausbildungswochen.bayern/berufsperspektiven/spass-an-der-mechanik/ 

Ausbildungswochen Bayern: „Max, Azubi für Industriemechanik“; online nicht mehr abrufbar: https://www.ausbildungswochen.bayern/blog/max-story-azubi-fuer-industriemechanik/ (Stand: 17.11.2023)

 

 

 

 

17.11.2023; bearbeitet 09.12.2025